Cronenberg. Briefe zu schreiben ist zwar etwas aus der Mode gekommen, der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) tut es aber häufiger denn je: Nach einem offenen Brief zum Thema „Bürgerbüro“ (die CW berichtete) spitzte der Bürgerverein nun binnen kürzester Zeit ein zweites Mal die Feder mit dem Adressaten Stadt: zum Thema „Ortskernplanung“. Wie berichtet: In der März-Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Cronenberg äußerte Bezirksbürgermeisterin Miriam Scherff (SPD) ihren Unmut über Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas und dessen Ressort.
Weiterer offener Brief ins Rathaus geschickt.
Ein Sachstandsbericht zur Ortskernplanung war zu der BV-Sitzung angekündigt – es gab aber keinen. „Ich komme mir ein bisschen veräppelt vor“, kritisierte Bürgermeisterin Scherff, das Versäumnis sei „nicht zu entschuldigen“.
CHBV legt nach: Offener Brief an OB und Dezernenten
Der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) legte am Wochenende in Form eines offenen Briefes an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und den Dezernenten Minas nach. Darin konstatiert der Bürgerverein einen deutlichen „Rückschritt in der Zusammenarbeit mit der neu gestalteten Verwaltungsspitze der Stadt Wuppertal“ sowie einen „Rückfall in alte Verhaltensmuster“.
CHBV-Vorsitzender Rolf Tesche und Stellvertreter Ralf Kiepe kritisieren in ihrem offenen Brief, dass Anfragen der Bezirksvertretung an die Stadtverwaltung zum Stand laufender Projekte unbeantwortet geblieben seien. Und zwar selbst da, wo zeitliche Eile geboten wäre, wie eben zum Beispiel bei der Ortskernplanung Cronenberg. Mit den per Ratsbeschluss bereitgestellten 250.000 Euro hätte laut CHBV bereits im dritten Quartal letzten Jahres ein Gutachten in Auftrag gegeben werden sollen.
„Wir Cronenberger sind enttäuscht…“
Dass die Verwaltung in der März-Sitzung der BV nicht zum aktuellen Stand des Projektes berichtet habe, lässt den Bürgerverein vermuten, dass Cronenberger Projekte „nicht mit der dafür notwendigen Priorität und Konsequenz behandelt werden“. „Das Verwaltungshandeln ist aus unserer Sicht geprägt von Nichtstun, Hinhalten und Aussitzen“, „poltert“ der CHBV in seinem offenen Brief gegen OB Schneidewind und Dezernent Minas: „Wir Cronenberger sind mehr als enttäuscht!“