Vereins­chro­nik

Gründung 6. März 1892 – 130 Jahre CHBV e.V.

Geschich­te des Cronen­ber­ger Heimat- und Bürger­ver­eins 1892 – 2022

1892

Die Idee der Bürger­ver­ei­ne hat eine sehr lange Tradi­ti­on, die vor gut 150 Jahren beginnt und sich seither ständig weiter­ent­wi­ckelt hat. In Cronen­berg ist belegt, dass hier am 6. März 1892 wohl der erste Bürger­ver­ein auf den Südhö­hen mit dem Namen „Cronen­ber­ger Bürger­ver­ein“ gegrün­det wurde. Der CHBV ist im Besitz des Origi­nal-Proto­koll­bu­ches, das ein aufmerk­sa­mer Bürger dem CHBV, nach der Aufga­be und Auflö­sung des Hausstan­des, gut versteckt, entdeckt und zur Verfü­gung gestellt hatte.

Im Proto­koll der Gründungs­ver­samm­lung heißt es:

Von vielen Seiten wurde es schon längst als ein Bedürf­nis empfun­den, hier einen Bürger­ver­ein zu gründen, wie solche in unseren Nachbar­städ­ten bereits bestehen. Die haben es sich nament­lich zur Aufga­be gemacht, die bürger­li­chen Gesamt­in­ter­es­sen zu vertre­ten, berech­tig­te Wünsche und Anträ­ge, die im öffent­li­chen Wohle ihre Begrün­dung haben, an geeig­ne­ter Stelle Wünsche und Anträ­ge vorzu­brin­gen, auf bestehen­de Mängel aufmerk­sam zu machen, überhaupt die bürger­li­chen Inter­es­sen nach allen Richtun­gen zu fördern und zu wahren.

Schon am 24. April wurden die Statu­ten von einem zwölf­köp­fi­gen Komitee erarbei­tet und vorge­legt. Der Vorstand wurde gewählt und notwen­di­ge Vereins­uten­si­li­en beschafft.

1. Vorsit­zen­der wurde Lebrecht Toell­ner. Dem ersten Vorstand gehör­ten elf weite­re Mitglie­der an. Um weite­re Mitglie­der wurde inten­siv gewor­ben. Der Vorstand entschied in gehei­mer Wahl per „Ballo­ta­ge“ über die Anträ­ge zur Aufnah­me durch verdeck­te Abgabe einer weißen oder einer schwar­zen Kugel.

Die Vereins­füh­rung beschäf­tig­te sich mit Steuer‑, Schul- und Versor­gungs­fra­gen. Gefor­dert wurden unter anderem Schran­ken am Bahnüber­gang Cronen­feld, ebenso verbes­ser­te Straßen.

Außer­dem schuf man die Grund­la­gen zur Gründung einer „Gemein­nüt­zi­gen Wohnungs­bau­ge­nos­sen­schaft“. Etwa 30 Mitbür­ger kamen zur Gründungs­ver­samm­lung, die im Hotel zur Post stattfand.

Der Wirkungs­be­reich des Bürger­ver­eins im damali­gen Gebiet der Stadt­ge­mein­de Cronen­berg reich­te bis zum Ortsteil Hahnerberg.

Heute staunt man, denn schon 1901 regte der „Cronen­ber­ger Bürger­ver­ein“ den Bau eines Hallen­ba­des an. Den Mitglie­dern bot man Ausflü­ge an, feier­te Feste und lud zu Vorträ­gen mit aktuel­len Themen ein.

Aus dieser Zeit stehen leider nur wenige Quellen zur Verfügung.

1926

Im Jahre 1926 haben sich die bestehen­den Bergi­schen Heimat­ver­ei­ne zusam­men­ge­schlos­sen, um gemein­sam ihre Inter­es­sen besser vertre­ten zu können.

1930

Die Aktivi­tä­ten des Cronen­ber­ger Heimat­ver­ei­nes waren in diesen Jahren vielfäl­tig.
Nach dem Zusam­men­schluss der Ortstei­le zur Stadt Wupper­tal forder­te der Heimat­ver­ein eine eigene Ortsver­wal­tung für den Stadtteil.

Das Vereins­lo­kal des Bürger­ver­eins war die Gaststät­te „Zur Post“, in der auch die Haupt­ver­samm­lun­gen stattfanden.

Forderung-nach-Ortsverwaltung-Cronenberg-13.01.1930
Forde­rung nach eigener Ortsver­wal­tung Cronenberg
Haupt-Versammlung Vereinslokal 'Zur Post' 13.01.1930
Vereins­lo­kal des Bürger­ver­eins war die Gaststät­te „Zur Post“
Hotel & Restaurant 'Zur Post'
Hotel und Restau­rant „Zur Post“

1934

Die Arbei­ten des Bürger­ver­ei­nes lassen sich gut in dem publi­zier­ten Jahres­be­richt vom 25.01.1934 nachlesen:

1936

Leider hat sich auch der „Cronen­ber­ger Heimat­ver­ein“ nicht der vorherr­schen­den politi­schen Grund­stim­mung verwehrt. Deutlich wird das in einer Einla­dung zum Heimat­abend im Jahre 1936. Diese Einla­dung wurde mit „Heil Hitler“ unterschrieben.