Umzug des Stadtarchivs

Unver­hofft kommt oft und wirft Fragen auf

Die Bergi­sche Univer­si­tät Wupper­tal hat ihr Inter­es­se an den beiden Haspel­häu­sern geäußert, um den dorti­gen Campus zu erwei­tern. Als alter­na­ti­ven Stand­ort für das dort ansäs­si­ge Stadt­ar­chiv, sind die Gebäu­de der ehema­li­gen Firma Belzer an der Haste­ner Straße in Cronen­berg vorge­schla­gen worden.

Diese Möglich­keit wurde bereits im Kultur­aus­schuss behan­delt und als gut empfun­den. In Cronen­berg jedoch, stößt diese Planung teilwei­se auf Verwun­de­rung. Micha­el-Georg von Wenczow­sky, stell­ver­tre­ten­der Bezirks­bür­ger­meis­ter Cronen­berg, nahm die Neuig­kei­ten mit Erstau­nen auf, zumal er sie der Presse entneh­men musste, .ohne eine weite­re Ankün­di­gung im Vorfeld: „Warum wurde für dieses Anlie­gen nicht die Schule in der Berghau­ser Straße favorisiert?“

Die von der Stadt vorge­se­he­ne Veräu­ße­rung des denkmal­ge­schütz­ten Gebäu­des ist vielen Cronen­ber­gern ein Dorn im Auge und rief lautstar­ken Unmut hervor. Darauf­hin sollte in Zusam­men­ar­beit mit dem CHBV ein Workshop organi­siert werden, der zur Erstel­lung eines Folge­nut­zungs­kon­zepts für die Schule dienen sollte. Rolf Tesche, 1. Vorsit­zen­der des Cronen­ber­ger Heimat- und Bürger­ver­eins, nimmt den geplan­ten Umzug des Stadt­ar­chivs stirn­run­zelnd entge­gen: „Es ist im Grunde bezeich­nend, dass niemand von solchen Entschei­dun­gen etwas mitkriegt.“ Auch er fragt sich, warum da nicht an die ehema­li­ge Schule gedacht wurde, die mehr Entwick­lungs­po­ten­ti­al zu bieten hätte und statt­des­sen das „Belzer Millio­nen­grab“ als Stand­ort gehan­delt wird. Die Antwort gibt er sich selbst: „Wenn man von Entwick­lun­gen öffent­lich nichts hört, dann stimmt da zumeist was nicht und letzt­lich kommen Dinge dabei heraus, die still entschie­den werden.“

Quelle: Cro­nen­ber­ger Anzei­ger vom 17.06.2020