Bei den Arbeiten zur Asbestsanierung im Altbau der ehemaligen Schule an der Berghauser Straße 45 wurde der Schadstoff an einer weiteren Stelle gefunden. Daher mussten zwei Bereiche, die eigentlich parallel hätten saniert werden sollen, nacheinander saniert werden. Die Anfang März begonnenen Arbeiten können so nicht, wie geplant, bereits im Juni abgeschlossen werden, sondern werden erst Ende Juli fertig.
Eine Überraschung, auf die Thomas Lehn, Produktmanager beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), gern verzichtet hätte: „Mit den bisher dafür veranschlagten 200.000 Euro werden wir also nicht ganz auskommen“, bedauert dieser. Zumindest in diesem Punkt scheint es mit dem Thema „Erhalt der Berghauser Schule“ weiter zu gehen. Der von Oberbürgermeister Andreas Mucke vorgeschlagene Workshop, der in Kooperation des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins und der Stadt organisiert wurde, um ein Folgenutzungskonzept für die Immobilie zu erarbeiten, konnte wegen der Anti-Corona-Maßnahmen bisher nicht umgesetzt werden. Was aber auch immer künftig mit dem denkmalgeschützten, um 1910 errichteten Gebäude geschieht: Die Asbestsanierung war unumgänglich. Der Dachboden war durch Asbestfasern stark kontaminiert, denn bei einer Brandschutzsanierung in den 1970er Jahren waren die beiden verwendeten asbesthaltigen Trennwände zur Verkleidung der lüftungstechnischen Anlage vor Ort ohne Schutzmaßnahmen bearbeitet worden. Erst wurde das belastete Material und die lüftungstechnische Anlage entfernt. Danach mussten sämtliche Oberflächen im Dachgeschoss (etwa 1.700 Quadratmeter) aufwändig – zu großen Teilen von Hand – gereinigt werden. Dazu wurde ein raumfüllendes Gerüst von bis zu etwa acht Metern Höhe errichtet. Um die Sanierungsarbeiten erfolgreich durchführen zu können, mussten darüber hinaus auch in anderen Stockwerken asbesthaltige Bauteile entfernt werden. Im zweiten Obergeschoss des Neubaus wurden zudem mit Formaldehyd belastete Wand- und Deckenbekleidungen zurückgebaut. Insgesamt wurden acht Schwarzbereiche eingerichtet. Erschwert wurde die Sanierung durch die beeinträchtigte Tragfähigkeit der Holzbalkendecken im Altbau. Bevor mit den eigentlichen Arbeiten begonnen werden konnte, mussten deshalb zunächst Stützen eingebracht werden. Die erfolgreich abgeschlossene Asbestsanierung ist Voraussetzung für die Sanierung des Dachstuhls und der Dacheindeckung. Diese Maßnahme wird jetzt von der GMW vorbereitet. Wie es mit der Erarbeitung eines Konzepts zur Folgenutzung weitergehen wird, bleibt vorerst unklar.