Knapp zwei Jahre nach seiner Zerstörung kann das restaurierte Cronenberger Ehrenmal der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Wie mehrfach in den letzten zwei Jahren berichtet hatten Metalldiebe in der Nacht zum 5. Juni 2012 fast alle Bronzetafeln mit den Namen der Cronenberger Gefallenen des Ersten Weltkrieges gestohlen. Nach dem ersten fassungslosen Entsetzen über diese Tat wurde bald darüber nachgedacht wie der Schaden möglichst schnell zu beheben sei. Zunächst stellte sich die Frage, ob die Namen der 460 Kriegstoten überhaupt archiviert waren. Dies war glücklicherweise der Fall. Die nächste Hürde zeigte sich als die Stadt die Kosten für die Rekonstruktion im November 2012 auf 65.000 Euro bezifferte und gleich bekannt gab, dass der städtische Etat eine solche Summe nicht zur Verfügung hatte. Der Vorstand des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins beschloss nun, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen und startete eine groß angelegte Spendenaktion. Aufgrund der Presseberichte über den Metalldiebstahl hatte sich die Firma EGO3D, ein Spezialbetrieb für Kunstguss aus Mühlheim, gemeldet und bot an, die Tafeln aus Kunststoff nachzubilden. Die Gesamtkosten verringerten sich damit auf finanzierbare 36.000 Euro. Das überzeugte auch die Stadt. Sie sagte zu, die Hälfte der Wiederherstellungskosten zu übernehmen. Für die restliche Summe gingen viele große und kleine zweckgebundene Spenden auf dem Konto des CHBV ein.
Bei der Feierstunde konnte das sanierte Denkmal mittlerweile der Cronenberger Öffentlichkeit übergeben werden. Rolf Tesche, Vorsitzender des CHBV, würdigte in einer kleinen Ansprache die erfolgreiche Aktion und dankte allen Spendern sowie den Firmen Gisbert Krämer, Gerüstbau Klaus Hobelsberger, Malerbetrieb Tesche und EGO3D für ihre tatkräftige Unterstützung. Sein Dank galt nicht zuletzt auch der Stadt für die gewährte Hilfe und dem CHBV-Schriftführer Manfred Stader, der viel Zeit in die Rekonstruktion der zunächst verloren geglaubten 460 Namen investiert hatte. Der ebenfalls anwesende Oberbürgermeister Peter Jung lobte die große Cronenberger Gemeinschaftsleistung, die die Rekonstruktion trotz knapper Mittel und eines engen städtischen Budgets erst möglich gemacht hatte. Noch dazu zum 100. Jahrestag der Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
Interessierte Mitbürger und Gäste folgten im Anschluss an die Feierstunde einer Einladung in die „Hütte“ des CHBV, wo Manfred Stader eine historische Ausstellung von Bildern des Denkmals aus dem Vereinsarchiv präsentierte. Zu sehen waren eine an die Bürger gerichtete Gründungsurkunde, die alte Reichsflagge, Bilder des damaligen Spatenstichs, der Einweihung und eine letzte Original-Bronzetafel, welche die Diebe nicht mitgenommen hatten.