In diesem Ende des 18. Jahrhunderts als giebelständiger verschieferter Fachwerkbau errichteten Haus hatte Gustav Riedel aus Grimma zeitweise seine Apotheke eingerichtet. Hier, in der Hütter Str. 4, wurde am 6. Oktober 1827 dessen Sohn, der spätere Dirigent und Komponist Carl Riedel geboren, der nach Seidenfärberlehre und Wanderschaft das Leipziger Konservatorium besuchte. Die sächsische Metropole wurde seine zweite Heimat. Hier gründete er 1854 den später „Riedel-Verein“ genannten Chor. Als Dirigent widmete er sich vor allem der Pflege der Chormusik des 16. und 17. Jahrhunderts und den Werken der „neudeutschen Schule“. Seine eigenen Kompositionen, darunter u.a. „Drei bergische Weihnachts-Legenden für gemischten Chor“, sind weitgehend in Vergessenheit geraten. Von 1868 bis 1888 war er Vorsitzender des von ihm mit gegründeten Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Er wurde vielfach für seine Verdienste geehrt. 1883 ernannte ihn die Universität Leipzig zum Ehrendoktor. Carl Riedel starb am 3. Juni 1888 in Leipzig. Die Riedelstraße in Cronenberg wurde nach ihm benannt.
Tafel R009 – Geburtshaus des Musikers Carl Riedel (PDF-Datei)