CHBV-Gedenk­stun­de am Volkstrauertag

CHBV Gedenk­stun­de am Volkstrauertag

In diesem Jahr stand die Gedenk­stun­de am Cronen­ber­ger Ehren­mal vor allem unter dem Eindruck des dreis­ten Metall-Diebstahls im vergan­ge­nen Sommer, bei dem unbekann­te Täter 21 von den 22 Bronze­ta­feln des Denkmals mit den Namen der Cronen­ber­ger Gefal­le­nen des ersten Weltkriegs entwen­de­ten. Glück­li­cher­wei­se wäre eine Wieder­her­stel­lung möglich, da die 460 Namen dokumen­tiert sind. Schlimm genug, dass Krimi­nel­le nicht einmal vor der Zerstö­rung einer Gedenk­stät­te gegen Krieg und Gewalt­herr­schaft zurück­schre­cken – wirkli­ches Unver­ständ­nis und Entset­zen löste die Reakti­on der Stadt aus mit der Mittei­lung, dass für eine Wieder­her­stel­lung der Tafeln kein Geld zur Verfü­gung stehe. In einem Schrei­ben an die Bezirks­ver­tre­tung Cronen­berg schla­gen die Verant­wort­li­chen vor, die nötigen Mittel durch Sponso­ren und Spenden­samm­lun­gen zu beschaffen.
Unter dem Leitge­dan­ken „Trauer braucht immer auch Namen“ kriti­sier­te Stephan Ries, zweiter Vorsit­zen­der des CHBV, in seiner Rede ausdrück­lich die Haltung der Stadt. Das Cronen­ber­ger Ehren­mal sei kein „anony­mes, nacktes Bauwerk aus Stein“ – die Namen der Gefal­le­nen gäben dem Kriegs­schre­cken, aber auch der Erinne­rung und der Trauer ein Gesicht. „Der Volks­trau­er­tag ist ein staat­li­cher Gedenk­tag – das dürfen staat­lich-kommu­na­le Insti­tu­tio­nen niemals verges­sen“. Die Bedeu­tung des Ehren­mals als Ort der Erinne­rung zeigte sich einmal mehr in den Beiträ­gen der Schüler des Carl-Fuhlrott-Gymna­si­ums (CFG), die uns seit vielen Jahren bei der Durch­füh­rung der Gedenk­stun­de unter­stüt­zen. Viele Schüler werden erst mit der Vorbe­rei­tung der Veran­stal­tung auf das Ehren­mal aufmerk­sam und begin­nen, sich mit seiner Bedeu­tung als ganz persön­li­ches Mahnmal zu beschäf­ti­gen. Gerson Monhof, Pfarrer der evange­li­schen Johan­nis­kir­chen­ge­mein­de, beton­te in seiner Anspra­che ebenfalls die Bedeu­tung des Volks­trau­er­tags als Mahnung, dass ich Krieg und Gewalt­herr­schaft nicht wieder­ho­len dürften. Das Nicht-Verges­sen sei die Voraus­set­zung für Versöh­nung und Frieden. Wir danken Herrn Monhof herzlich für seine kurzfris­ti­ge Teilnah­me an der Gedenk­stun­de. Entge­gen der ursprüng­li­chen Planung konnte Achim Schmidt, Jugend-pfarrer der evange­li­schen Kirchen­ge­mein­de Cronen­berg, nicht an der Veran­stal­tung teilnehmen.