Der CHBV heute
Der CHBV sieht seine Aufgaben in der Mitgestaltung am historischen Ortskern und Cronenberger Umfeld, der Verkehrsführung im Stadtteil, in der Organisation bürgernaher Veranstaltungen wie Vorträge, Filmvorführungen, Wanderungen und Gestaltung von Feierstunden und Festen. Der Volkstrauertag, eine Sponsorenwanderung und der Cronenberger Hüttenzauber gehören zu festen Instanzen eines jeden Jahres.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal, anderen Stadtteilvertretern, Vereinen und Bürgern ist für uns gelebter Alltag.
Wiederkehrende und einmalige Verschönerungen und Renovierungen markanter Cronenberger Punkte begleiten wir herzlich gerne, um unseren schönen Stadtteil lebens- und liebenswert zu erhalten. Die Örtlichkeiten Adelenblick und Ehrenmahl seien hier als Beispiele genannt. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ortsteil Kohlfurther Brücke. Die Aufgaben der bisherigen, vorwiegend privaten Interessengemeinschaft hat der CHBV übernommen. Mit der Stadt Wuppertal wurde ein Gestattungsvertrag über die Kohlfurther Brücke abgeschlossen.
Um den historischen Ortskern herum wurde im Jahr 2019 ein historischer Stadtrundgang angelegt. Für Interessierte lässt sich hier auf die Wurzeln Cronenbergs blicken.
Die rege Tätigkeit des Vereins wird von einer stetig steigenden Mitgliederzahl getragen, die gegenwärtig bei über 450 liegt.
Ab 2003
Im Jahr 2003 zwangen gesundheitliche Gründe und sein hohes Alter Hans-Otto Bilstein zur Niederlegung seines Amtes. Der bisherige zweite Vorsitzende Rolf Tesche – ein Enkel des früheren Vorsitzenden Emil Tesche – wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Aufgrund seiner besonderen Verdienste wurde Hans-Otto Bilstein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Immer um die Belange Cronenbergs und seiner Bürger bemüht, war er bei fast jeder Vorstandssitzung anwesend, und sein Rat und sein Wissen wurden geschätzt und gerne angenommen.
Am 15.05.2005 verstarb Hans-Otto Bilstein im Alter von 85 Jahren. Der CHBV und Cronenberg haben einen Menschen verloren, der sein „Dorp“ wie kein anderer geprägt hat. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Auf Anregung des CHBV trägt der Platz an der Friedenseiche (Solinger Straße/Schorf) mittlerweile den Namen „Hans-Otto-Bilstein-Platz“.
Ab 1951
In der Versammlung zur Wiedergründung eines Bürgervereins im Jahre 1951 waren folgende Cronenberger Bürger anwesend:
Hans-Otto Bilstein, Fritz Eckers, Hans Eckers, Alfred Hamm, Walter Kiel, Ewald Leihener sen., Ewald Leihener jun., Walter Mehling, Bernhard Möseler, Hans Rauhaus, Willi Rodowsky, Heinz Rötzel, Walter Rüggeberg, Wolfgang Schnatz, Heinz Schnepp, Emil Tesche, Hans Vogelskamp, Eduard Wille, Waldemar Wille, Walter Wohlfeld.
Die Gründung des „Heimatbundes“ erfolgte am 16. November 1951. Ziel des Vereins waren Pflege des heimatlichen Brauchtums und seiner Landschaft und Verbesserung der Stellung Cronenbergs im Verband der Stadt Wuppertal. Parteipolitische Betätigung innerhalb des Vereins war ausgeschlossen. Der Wirkungsbereich umfasste das Gebiet der früheren Stadtgemeinde Cronenberg mit dem ehemaligen Elberfelder Stadtteil Hahnerberg. Mitglied konnte und sollte möglichst jeder Bürger dieses Gebietes werden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Ewald Leihener jun. gewählt. Nach reger, erfolgreicher Tätigkeit legte Herr Leihener im Jahr 1954 sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Emil Tesche, der in der Mitgliederversammlung vom 18.02.1965 aus gesundheitlichen Gründen auf eine Wiederwahl verzichtete. Die Versammlung wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden und würdigte damit seine Verdienste. Als Nachfolger wurde Hans-Otto Bilstein einstimmig gewählt.
Die kontinuierliche Führung des Vereins ergab ein erfolgreiches Zusammenarbeiten mit Nachbarvereinen, Bezirksvertretung und Stadtverwaltung durch stete Anregung von Maßnahmen zum Wohle des Stadtteils Cronenberg, zum Beispiel für Landschaftspflege und Ausbau von Wanderwegen, für Impulse zum Ausbau der Haupt- und Rathausstraße, der Kanalisation, Verkehrsverbesserungen und Beruhigungsmaßnahmen im Ortsteil und zum Bau des Cronenberger Hallenbades (wir erinnern uns: schon 1908 gab der Verein dazu den Anstoß). Weiter zu nennen sind die Aktivitäten auf dem Gebiet des Denkmalschutzes im Bereich des „Historischen Ortsteils Cronenberg“. Cronenbergs Ortskern wurde zum Schutzbereich der „Satzung der Stadt Wuppertal über besondere Anforderungen an die Baugestalt zur Wahrung des Ortsbildes“ erklärt.
Ab 1972 war der inzwischen in CHBV (Cronenberger Heimat- und Bürgerverein) umbenannte Heimatbund neben DRK (Deutsches Rotes Kreuz) und FFC (Freiwillige Feuerwehr Cronenberg) der Hauptinitiator und Organisator der „Cronenberger Werkzeugkiste“, einer Bürgerinitiative Cronenbergs zugunsten der Behindertenorganisationen Wuppertals. Die inzwischen alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung ist weit über die Grenzen Wuppertals bekannt und fand bisher mehrere Bundesminister als Schirmherren.
Soweit der Beitrag von Hans-Otto Bilstein vom 04. Juni 1991.
Ab 1892
Der CHBV wurde am 6.März 1892 als „Cronenberger Bürgerverein“ gegründet. Die Gründungsversammlung, an der etwa 30 Cronenberger Bürger teilnahmen, fand statt im Hotel zur Post des Herrn Karl Nehl. Im Protokoll heißt es: „Von vielen Seiten wurde es schon längst als ein Bedürfnis empfunden, hier einen Bürgerverein zu gründen, wie solche in allen unseren Nachbarstädten bereits bestehen, der es sich namentlich zur Aufgabe macht, die bürgerlichen Gesamtinteressen zu vertreten, berechtigte Wünsche und Anträge, die im öffentlichen Wohle ihre Begründung haben, an geeigneter Stelle vorzubringen, auf bestehende Mängel aufmerksam zu machen, überhaupt die bürgerlichen Interessen nach allen Richtungen hin zu fördern und zu wahren.“ Es wurde ein Komitee gewählt zur Aufstellung der Statuten. An die Versammelten wurde die dringende Bitte gerichtet, für eine rege Werbung neuer Mitglieder tätig zu sein. Die nächste Versammlung wurde auf Sonntag, den 24. April anberaumt.
Die von dem im März gewählten Komitee vorgelegten Statuten wurden genehmigt. Darin heißt es u.a. „Der Verein bezweckt Pflege und Hebung des Gemeinsinnes in Gemeinde- und allgemeinen Angelegenheiten, durch Vorträge und geselligen Verkehr. Religion und Politik sind ausgeschlossen.“ Es wurde ein elfköpfiger Vorstand gewählt mit dem ersten Vorsitzenden Herrn Leberecht Töllner. Man beschloss, Statuten und Mitgliedskarten drucken zu lassen und Vereinsutensilien wie Ballotagekugeln, Fragekasten und Vereinstafel zu beschaffen. Mit der Ballotage wurde im Vorstand in geheimer Wahl durch verdeckte Abgabe einer weißen oder schwarzen Kugel über Aufnahmeanträge neuer Mitglieder entschieden.
In den ersten Jahren seines Wirkens war der Verein außerordentlich rührig. Man befasste sich mit der Einkommensteuer-Veranlagung, regte bei der Eisenbahnverwaltung Wegeschranken oder Beleuchtungen an, kümmerte sich um Schulfragen, Elektrizitätswerk und Wegebau. Allgemein interessierende Vorträge wurden organisiert und alljährlich ein Sommerfest in näherer oder weiterer Umgebung Cronenbergs veranstaltet. Auch schloss sich der Verein schon früh dem Rheinisch-Westfälischen Bildungsverein an, wodurch das Vortragsspektrum wie auch das gesellschaftliche Leben wesentlich erweitert wurde. Nach sechs Jahren jedoch gingen die Initiativen zurück. Trotzdem hielt sich der Mitgliederbestand von Beginn an bei ca. 80 Personen.
Fast zur gleichen Zeit wurde auch der Cronenberger Fabrikantenverein gegründet und im Jahre 1899 der Bauverein (heute: Gemeinnützige Wohnungsbau-Genossenschaft Cronenberg). Im Jahre 1901 regten Cronenberger Wohnungsfragen die Aktivität wieder an, ebenso 1908 die Planung eines Schwimmbades, das vor allem der Erholung und der Körperpflege der arbeitenden Bewohnerschaft unseres Ortes dienen sollte. Während des ersten Weltkriegs unterstützte der Verein durch Organisation größerer Veranstaltungen das hiesige Rote Kreuz und das Elberfelder Lazarett, indem diesen die finanziellen Erlöse zugute kamen.
Die Namen der ersten Vereinsvorsitzenden mit der Dauer ihrer Amtszeit in den Jahren 1892 – 1917 waren: Leberecht Töllner (1 Jahr), Carl Dörken (1), Richard Dörken (2), W. Hahn (2), L. Vialon (12), Robert Wallbrecher (6), Eduard Hein (1). Die weitere Tätigkeit des Vereins wurde durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen. Dessen Auswirkungen vernichteten leider alle Archivunterlagen.